Theologische Matinee_2: Friedenssehnsucht und Kriegsrealität in biblischen Texten
So 20.11.22, 11:30 – 13:00 Uhr
Helga Kaiser, Diplom-Theologin und -Pädagogin, arbeitet beim Kath. Bibelwerk, dort hauptsächlich in der Redaktion der Zeitschrift “Welt und Umwelt der Bibel”
Haus der Katholischen Kirche, Eintritt frei. Spenden erbeten
Wie positionieren sich Kirche und Theologie?
"Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin" (Mt 5,39), fordert Jesus in der Bergpredigt, um dann sogar zur Feindesliebe aufzurufen (Mt 5,44). Es überrascht also nicht, dass sich die Christen früh mit Krieg und Gewalt auseinandersetzten, zumal in der antiken Welt, in der die militärische Macht Roms allgegenwärtig war. Unter neuen historischen Vorzeichen fand aber auch in Kirche und Theologie bald die Frage Eingang, was einen Krieg rechtfertigt. Die kirchliche Lehre vom "gerechten Krieg" versuchte, den Krieg zu reglementieren. Wer sich auf der richtigen Seite wusste, konnte Soldaten und Waffen segnen und für den Sieg beten. Die frühchristliche Distanz zum Krieg scheint erst im 20. Jahrhundert im ökumenischen Ringen um einen "gerechten Frieden" wieder auf.
Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine stellt sich aber die Frage nach dem christlichen Pazifismus ganz neu. Müssen Kirche und Theologie ihr Verhältnis zu Krieg und Gewalt neu bestimmen?
Eintritt frei, Spende erbeten.
Kooperation von Kath. Bildungswerk Stuttgart und Domgemeinde St. Eberhard