Die Kirche wurde 1929 -1930 von Hugo Schlösser erbaut. Den Bedürfnissen der modernen Großstadtseelsorge entsprechend erstand hier erstmals im süddeutschen Raum ein Gemeindezentrum aus einem Guss, ein monumentales Gesamtkunstwerk, das dem Anspruch der neuen Sachlichkeit Rechnung trug und durchaus im Zusammenklang mit der Weißenhofsiedlung (erbaut 1927) und dem Hauptbahnhof (erbaut 1911-1928 von Paul Bonatz) gesehen werden muss.
Hugo Schlösser hat hier einen Kirchenbau geschaffen, der würdevolle Erhabenheit mit klarer Nüchternheit und funktionaler Sachlichkeit verbindet. Die große Kirche wird eingerahmt von verschiedenen Gemeinderäumen auf der linken und dem Pfarrhaus auf der rechten Seite.
Die Wucht des blockartigen Langhauses wird von dem seitlich zur Straße hin versetzten Turm aufgefangen, dessen Masse wiederum durch die helle Freitreppe und durch die mächtige Plastik des Kirchenpatrons aufgelockert wird.
Weiter oben pointieren lamellenartige Zier- simse geschickt die schmalen, hohen Schallschlitze des Glockenstuhls.
In der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober 1944 wurde die Kirche von mehreren Bomben getroffen und das Dach und die Nordwand samt Orgel stürzten ein. Nach dem Krieg wurde die Kirche rasch wieder aufgebaut, lei- der mit einem schrägen Ziegeldach, denn das Kupfer für das ursprüngliche Flachdach war damals nicht zu beschaffen.
Der Grundriss zeigt zwar die klassische dreischiffige Basilikaform, doch sind die Seiten- schiffe auf reine Durchgangszonen reduziert. Die schmalen Tonnengewölbe der Seiten- schiffe bilden mit dem Tonnengewölbe des Altarraums optisch eine nach vorne ausgerichtete Einheit. So führen schon die Elemente der Architektur zu einer christozentrischen Liturgie.
Das große beherrschende Mosaik an der Chorrückwand, das Christus als Welterlöser zeigt, stammt wie die seitlichen Kreuzwegbilder von Josef Eberz, einem bedeutenden Künstler der Beuroner Schule, der in seinem Werk ”christli- che Sachlichkeit” zum Ausdruck bringt.
Der Innenraum wurde 2010 grundlegend renoviert und umgestaltet, um die Kirche den heutigen liturgischen Erfordernissen anzupassen. Der neue Altar sowie Ambo, Taufstein und Weihwasserbecken wurde von Rolf Bodenseh aus Lavabasalt gestaltet.
Die Seitenkapelle ist mit ihren expressiven Betonrippen und dem modernen Kreuzweg von Anton Stankowski künstlerisch besonders bedeutsam. Der ehemalige Taufstein in der Kapelle dient heute als Altar für die Werktags- gottesdienste. Der Klinkerboden ist noch aus der Vorkriegszeit original erhalten.
1975 wurde die marode Nachkriegsorgel durch eine neue große Orgel, eine hochwertige Pfeifenorgel aus der Werkstatt von Winfried Albiez ersetzt, die eine große Bereicherung für die Gemeinde darstellt.
Auf der Westseite wurde ein neues Portal und ein barrierefreier Zugang geschaffen. Dort wurde auch ein gepflasterter und vom Straßenlärm geschützter Vorplatz angelegt.